Cairngorms Tag 5

Tag 5 – Sa. 18. Mai 2019

Derry Mündung – Braemar – Tomintoul

63km – 816hm

Es regnet immer noch. Und mein Zeitplan ist völlig aus dem Ruder. Den Lairig-Ghru zurück nach Glenmore habe ich schon längst abgeschrieben. Und auch die Schleife über den Mount Keen krieg ich jetzt zeitlich nur noch schwerlich hin. Schade eigentlich. Also komplette Neuplanung. Erst mal nach Braemar, dann den Outer-Loop in entgegengesetzter Richtung nach Tomintoul, dann sehen wir weiter

Einen GPS-Track habe ich von hier ab nicht, denn die Planung war ja eine andere, aber egal, Geographen finden immer den Weg. Also erst mal Richtung des verlassenen Gebäudes dort drüben, wobei ich zwei Flußarme queren muss, bis ich merke, dass ich falsch bin. Äh, ja, also wieder zurück zum Ausgangspunkt. Auf dem richtigen Weg rollt’s dann aber super. Mir kommt eine große Gruppe von deutschen Bikepackern entgegen, die völlig mit Gepäck überladen sind und teilweise sogar Panniers, also Gepäckträger Seitentaschen sowie große Wanderrucksäcke auf dem Rücken haben. Na dann viel Spaß auf dem Loop. Als ich auf die Teerstraße komme, wende ich mich direkt nach Osten, da ich im Gedächtnis habe, dass man irgendwo den River Dee nach Braemar kreuzen kann. Nach 5km gebe ich das auf und fahre wieder zurück. Wo ist mein Spürsinn heute? Aber dadurch krieg ich immerhin Brücke und Wasserfall des „Linn of Dee“ zu sehen. In Braemar gehe ich erst mal in ein Cafe und danach bekomme ich sogar in einer Drogerie eine Lesebrille, denn meine alte habe ich irgendwo im Glen Tilt verloren. Und gleich im Anschluss gibt’s endlich mal was Handfestes in Gordon’s Tearoom. Jetzt kann’s weiter gehen. Ich fahre entgegen der eigentlichen Loop-Richtung erst ein Stück auf der Landstraße, dann auf gut fahrbarem Track durch typische Cairngorms-Landschaft auf und ab und dann natürlich zunehmend auf und auf. Nach dem Sattel unterhalb des Culardoch (900m) geht’s rasant runter ins Glen Gairn und dann nach Norden zum Loch Builg. Der Trail ist teilweise knifflig, insgesamt aber gut fahrbar. Das folgende Tal ist beeindruckend schön, trotz des trüben Wetters, der Fluß lässt sich mit Schwung queren und später ist der Weg wieder geteert. Hier gibt es auch eine Queen’s View, wo die Victoria in die Gegend geguckt hat. In Tomintoul gibt es ein Hostel, das aber nicht besetzt ist. Bei der Telefonnummer, die man anrufen soll, meldet sich niemand, also gönne ich mir das örtliche Richmond Arms Hotel. Das hat natürlich auch eine Bar, wo abends ziemlich viel los ist und mir die Frau hinter der Theke empfiehlt, welchen Tomintoul-Whisky ich probieren sollte. Von ihr lerne ich auch, daß die meisten den Namen falsch aussprechen und daß es „Tomintauel“ heißt. Na dann endlich mal wieder Slàinte mhath!

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